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49ers @ Bucs: The Good, the Bad and the Ugly! Week 1

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Die San Francisco 49ers besiegten im Raymond-James-Studium die gastgebenden Tampa Bay Buccaneers mit 31:17. Damit beendeten die Kalifornier zwei Niederlagen auf fremden Plätzen mit einem Schlag. Zuvor verlor man zum einen gleich die letzten acht Auswärtsspiele in Serie und zum anderen die letzten zwölf Partien in der Eastern Time Zone. 31:17 klingt relativ deutlich, war es aber nicht. Schauen wir unter den bekannten Kategorien, welches Spieler oder welche Unit am ersten Spieltag gut gespielt haben, was nicht ganz so schön gewesen ist und vielleicht finden wir auch etwas Hässliches aus dem Auftaktsieg.

The Good:

Robert Salah:

Der Defensive Coordinator der San Francisco 49ers musste in den vergangenen beiden Spielzeiten viel Kritik einstecken. In der letzten Saison schaffte seine Defense nur zwei Interceptions und man stellte damit einen neuen Negativrekord in der Geschichte der NFL auf. Dazu generierte man in 2018 auch nur sieben Turnover. Mit den Additionen von Dee Ford und Nick Bosa scheint Salah endlich die fehlenden Puzzleteile zu erhalten. Mit konstantem Druck von beiden Seiten der Offensive Line durch Ford und Bosa, sowie durch die Mitte durch DeForest Buckner, Arik Armstead und Solomon Thomas, setzten die 49ers den gegnerischen Quarterback unter Druck und erzwingen Fehler. Das Musterbeispiel ist hier die spielentscheidende Interception von Ahkello Witherspoon. Quarterback Jameis Winston warf den Ball in Bedrängnis von Ford, Bosa und Buckner einfach weg, anstatt einfach den Sack hinzunehmen. Bereits zuvor musste Winston zwei Sacks und zahlreiche Hits einstecken. Der Pass Rush zermürbte ihn. Insgesamt generierte die Defense vier Turnover durch drei Interceptions (Nzeocha, Sherman und Witherspoon), zwei Pick Six (Sherman, Witherspoon), vier Sacks und ein Forced Fumble inklusive Recovery.

Dee Ford & Nick Bosa:

Das neue Pass Rush Duo Dee Ford (Trade mit den Kansas City Chiefs) und Nick Bosa (Nummer zwei Overall Pick) sorgte gleich für richtig Pressure auf Winston. Bosa dominierte in seinem ersten NFL Spiel und erzielte zwei Sacks, zwei Hits und zwei Hurries in 27 Pass Rush Snaps. Ford kommt auf einen Sack, einen Hit und einen Hurry sowie einen abgewehrten Pass in 30 Pass Rush Snaps. Zusammen erzielte neun Quarterback Pressures. Der Rest vom Team kommt auf zehn Total Pressures.  

Mark Nzeocha:

Special Teamer und Linebacker Mark Nzeocha stand nicht nur zu Beginn des Spiels mit einem geblockten Punt im Mittelpunkt, sondern fing anschließend noch eine Interception und verzeichnete zwei Tackle. Nach der Hinausstellung von Kwon Alexander bekam er auch Snaps in der Defense sowie die meisten in den Special Teams. Pro Football Focus bewertet ihn mit einem Defense Grade von 73,5. Damit war er nach Witherspoon, Bosa und Linebacker Dre Greenlaw der am viertbesten bewertete 49er.

Ahkello Witherspoon & Richard Sherman:

Die Cornerbacks Richard Sherman und Ahkello Witherspoon hatten mit Mike Evans und Chris Godwin eines der gefährlichsten Wide Receiver Duos der Liga gegen sich. Beide machten sich gut, wobei Sherman auch drei Strafen gegen sich einstecken musste (eine Pass Interference wurde nach Überprüfung gegeben). Aber beide finden jeweils eine Interception und ließen wenig Yards zu. Die Passing Offense der Buccaneers, das Steckenpferd von Bruce Arians in dessen Karriere, hielten die Niners bei unter 200 Yards. Witherspoon wurde von PFF von allen Defensivspielern der Niners am besten bewertet. Er ließ bei sechs Targets nur zwei Receptions für 21 Yards zu. Gegen ihn wurde keine Flagge geworfen und er wehrte noch zwei weitere Pässe ab.

Jimmy Garoppolo:

Licht und Schatten hatte Quarterback Jimmy Garoppolo. Man merkt ihm die einjährige Spielpause an und sicherlich spielen im Unterbewusstsein auch Sorgen um das Knie eine Rolle. Aber gerade im letzten Viertel erlief Garoppolo mit einem zwanzig Yard Run zur Außenlinie ein neues First Down – gut, das Play wurde wegen einer Offensive Holding Strafe gegen Mike McGlinchey annulliert. Für Garoppolo und sein Selbstbewusstsein dürfte es aber ein Schlüsselerlebnis gewesen sein. Zuvor warf er einen schönen Touchdownpass auf Richie James über 39 Yards. Insgesamt kam der Quarterback auf 18 von 27 angebrachten Pässen für 166 Yards sowie einen Touchdown und eine Interception.   

Pass Blocking:

Das Pass Blocking der Offensive Line war sehr gut. Joe Staley, Laken Tomlinson, Mike Person und Mike McGlinchey ließen nicht eine Quarterback Pressure zu. Einzig Center Weston Richburg ließ zwei Hurries zu. Insgesamt gaben die Niners gegen die Bucs nur einen Sack und vier Hurries ab.

The Bad:

Kwon Alexander:

Der Linebacker kehrte mit seinem neuen Team an seine alte Wirkungsstätte zurück. Er spielte von Beginn an sehr motiviert und wirkte elektrisiert. Allein im ersten Viertel kam er auf drei Tackle und stellte die Gaps in der Mitte gut zu. Genau das fehlte den 49ers im weiteren Spielverlauf, insbesondere in der zweiten Spielhälfte. Denn Arians und sein Trainerstab hatten nach der Hinausstellung von Alexander nach einem Helmet-to-Helmet Tackle gegen Jameis Winston gegen Ende des ersten Viertels die Lücke in der Verteidigung der 49ers erkannt. Peyton Barber und Ronald Jones sowie Jameis Winston erliefen in der ersten Hälfte nur 34 Yards mit zwölf Attempts. Am Ende des Spiels waren es aber 121 Yards mit 26 Carries, was einem Durchschnitt von 4,7 Yards pro Lauf entspricht. In der ersten Spielhälfte lag dieser Wert bei lediglich 2,8 Yards pro Carry. Über die Hinausstellung von Kwon Alexander kann man sicher diskutieren, denn Winston ging auch recht spät runter. Aber die Bedeutung von Alexander neben Fred Warner kann man an den Zahlen ablesen. Normalerweise wirft ein Team den Ball, wenn es zurückliegt. Die Buccaneers hätten das Spiel beinahe noch durch ihr Laufspiel gedreht.

Wide Receiver Corps:

Das Wide Receiver Corps insgesamt bot keine sonderlich gute Vorstellung. Hier merkt man das Fehlen eines echten Nummer eins Receivers. Das Team traut Dante Pettis diese Rolle zu. Gegen die Buccaneers spielte er nur wenige Snaps und find nur einen Pass für sieben Yards. Gestartet waren Marquise Goodwin und Rookie Deebo Samuel. Goodwin fing nur eins von drei Targets für sieben Yards. Mit einem Pass, den Garoppolo ihm leicht in den Rücken geworfen hat, wäre womöglich ein langer Touchdown möglich gewesen. Goodwin ist von seiner Form aus 2017 meilenweit entfernt.

Deebo Samuel hatte Licht und Schatten, wie man es von einem Rookie erwarten kann. Er fing alle drei Targets für insgesamt 17 Yards und verwerte ein Zuspiel von Garoppolo zur Two-Point-Conversion. Allerdings hatte er auch einen üblen Ballverlust kurz vor der Halbzeitpause. Der daraus resultierende Fumble kostete die Niners mindestens ein Field Goal.

… and the Ugly:

Play Calling:

Play Calling. Die Offense der San Francisco 49ers war viel zu berechenbar. Gefühlt wurde bei jedem First Down gelaufen und dann auch noch zwischen den Tackeln – so liegen Coleman, Breida oder Mostert gegen eine massierte Defensive Line um Ndakumong Suh und Vita Vea, die auch noch reichlich Unterstützung von Linebackern und Safeties bekamen. Die Defense der Buccaneers war unter dem neuen Defensive Coordinator Todd Bowles nicht wiederzuerkennen. Die Bucs operierten mit viel Druck und Blitzen aus unterschiedlichen Richtungen und unterschiedlichem Personal. Mehr Kreativität mit Bunch Formationen, RPOs und Play Action hätten Abwechslung in Angriffsspiel der 49ers gebracht.

Verletzungen:

Verletzungen im Running Back Corps. Matt Breida wurde vor der Halbzeitpause im Locker Room untersucht, kehrte aber aufs Spielfeld zurück. Tevin Coleman schied mit einer Knöchelverletzung aus. Eine Untersuchung am heutigen Montag wird Aufschluss über die Art und Schwere der Verletzung geben.

Strafen:

Insbesondere Pre Snap Strafen. Die 49ers kassierten allein zwei Strafen, weil sich einmal Nick Bosa und einmal Solomon Thomas in der neutralen Zone aufgestellt hatten. Dazu verursachten D.J. Jones und Deebo Samuel eine Neutral Zone Infraction bzw. False Start Strafe. Mike McGlincheys falsche Aufstellung an der Line of Scrimmage kostete die 49ers einen Touchdown über George Kittle und man ging lediglich mit einem Field Goal aus dem Drive heraus. Dies sind fünf unnötige Strafen, welche den Buccaneers drei First Downs schenkten und den 49ers einen Touchdown kosteten.

Insgesamt zählten elf Strafen gegen die 49ers für 87 Yards Raumverlust. Vier davon waren Pre Snap Strafen. Die 49ers müssen disziplinierten auftreten.       

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