49ers Germany

Official 49ers Fan Chapter, part of Niner Empire.

Beyond the Horizon – Episode 7: Cowboysnation Germany

27 min read

Der NFL Draft 2019 liegt gerade hinter uns und wir schauen heute gemeinsam mit der Cowboysnation Germany auf die Auswahl der College Spieler zurück. Dann tauschen wir uns über die Geschichte der Cowboys sowie der Rivalität zwischen „America´s Team“ und den 49ers aus und sprechen natürlich auch über die aktuellen Stars Dak Prescott, Ezekiel Elliot, Amari Cooper und DeMarcus Lawrence. Beginnen wollen wir aber mit der schon beinahe traditionellen Frage- und Vorstellungsrunde, denn zunächst möchten wir etwas Neues, hinter dem Horizont liegendes, erfahren!

Hallo Cowboysnation Germany! Vielen Dank, dass Ihr bei unserer Interviewreihe "Beyond the Horizon" dabei seid und uns sprichwörtliche Rede und Antwort steht. Zu Beginn möchten wir gern mehr über die Cowboysnation Germany erfahren. Erzählt uns doch bitte, wie Ihr zum Football und speziell zu den Cowboys gekommen seid? Wie habt Ihr in Deutschland zu einer Fanvereinigung zusammengefunden? Wie viele Mitglieder habt Ihr? Möchtet Ihr in Zukunft womöglich einen eingetragenen Verein gründen? Wir haben so viele Fragen, bitte erzählt uns alles über Euch!

Cowboysnation Germany:

Dennis: Hallo an euch und natürlich vielen, vielen Dank für die nette Einladung zu „Beyond the  Horizon“. Wie ich zum Football gekommen bin? Ich bin in einer amerikanischen Siedlung in Karlsruhe aufgewachsen und hier wurden mir dann die Sportarten der Amerikaner nähergebracht und so bin ich dann beim Football hängengeblieben und seitdem fasziniert mich der Sport und dadurch habe ich auch selber angefangen zu spielen.

Wie ich dann aber zu den Cowboys gekommen bin war so, dass man viele Leute entweder mit dem Logo der 49ers, der Giants, der Raiders oder dem Stern der Dallas Cowboys gesehen hat und uns gefiel beiden der Stern am besten und natürlich hat man sich dann auch das ein oder andere Tape angesehen und Gespräche mit den Amerikanern geführt die mir dann mehr von America’s Team erzählt haben und mir Bilder gezeigt haben – groß, glamourös wie das Motto: „Höher, schneller, besser!“ und da war es um mich geschehen von dem Tag an hatten die Cowboys nicht nur einen Fan mehr, sondern auch einen Fan der die Cowboys lebt.

Wir haben uns dann nach dem Draft 2017 also genau am 18.05.2017 dazu entschieden eine deutschsprachige Fanseite auf Facebook zu erstellen und mittlerweile sind wir bei etwas mehr als 1.100 „Gefällt mir“-Angaben. Spezielle Mitglieder gibt es bei uns nicht, da wir kein Verein sind. Den einen oder anderen Gedanken an einen e.V. gab es allerdings schon – daraus ist jetzt aber noch nichts Konkretes geworden. Dennoch ist das für uns ein Thema welches wir in der Zukunft angehen möchten und sehen ob es dazu eine positive Resonanz gibt.

Oliver: Erst einmal guten Tag und vielen Dank für diese coole Aktion. Wir freuen uns über eure initiative und haben Spaß an der Zusammenarbeit mit anderen deutschen Fanclubs! Um mich selbst kurz vorzustellen: mein Name ist Oliver Buse und ich bin das zweite Gesicht hinter der Cowboysnation Germany Seite. Zum Football bin ich gekommen, da ich in Karlsruhe in einem Amerikanischen Viertel der Stadt aufgewachsen bin. Dort waren bis 1996 amerikanische GI´s stationiert und prägten das Bild dieses Stadtteils und das komplette leben Drumherum. Wir wuchsen also weniger mit Fußball auf, sondern vielmehr mit Football, Basketball und Baseball. Ich selber lernte den Sport lieben, da ich andere Sportarten immer für unfair empfunden habe. Es wurde immer dieser Monotype Sportler gesucht. Jeder der zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn oder zu unbeweglich war durfte auf der Bank platznehmen. Beim Football war es immer anders. Jeder Typ Mensch wird gebraucht, jeder hat seine Aufgabe und als Team ist man stark. Das fand ich immer faszinierend. Ich fand es schön jedem eine Chance zu geben sich auf dem Feld zu beweisen. In meinen Augen bilden sich so Freundschaften und am Ende ist das dann Familie! Zu den Cowboys bin ich über Nachbarn, die bei uns stationierten amerikanischen Soldaten und letzten Endes dann auch über meinen Cousin und Kopf der Cowboysnation Germany Seite Dennis Rangnick gekommen. Als wir als Kinder rumgelaufen sind haben wir überall Merchandise von vielen verschiedenen Football Teams gesehen. Der eine Trug eine Dolphins College Jacke, der andere das Redskins Cap, niemand wollte etwas von den Eagles, viele hatten 49ers Shirts... doch der eine trug den großen blauen Stern. Er viel uns sofort ins Auge und wir wollten mehr wissen. Nachdem wir VHS Kassetten unserer Mannschaft gesehen haben, Bücher gelesen und mit allen Football Fans das Thema Dallas Cowboys hoch und runter diskutiert haben viel uns unsere Entscheidung nicht mehr schwer! Diese Geschichte, dieses Team… das ist unser neues zuhause! DC4L!

Die Dallas Cowboys sind eines der schillerndsten Teams in der NFL und tragen nicht umsonst den Spitznamen "America’s Team". Fünf Super Bowl Triumphe stehen für die Cowboys zu Buche, wobei der letzte Gewinn vom Spiel der Spiele nun auch bereits 24 Jahre zurückliegt. Was sind für Euch die größten Momente in der Geschichte der Franchise? Welche Ereignisse haben Euch als Fans der Cowboys geprägt?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Ich denke einer der größten Momente für mich ist, dass Jerry Jones die Cowboys nicht nur zu seiner Marke gemacht hat sondern aus „Scheiße“ Gold gemacht hat. Er hat es geschafft die Cowboys zum teuerstem Team auf der Welt zu machen und jeder der den Sport American Football hört weiß automatisch das die Cowboys ein Teil der NFL sind. Aber natürlich auch der sportliche Erflog, der uns leider die letzten 24 Jahre, verwehrt wurde sind ganz klar die 5 Ringe die in Dallas zu Hause sind. Ebenso aber auch die familiäre Stimmung rund um den- und natürlich im Verein. Uns als Fan hat zum Beispiel der Catch von Witten geprägt als er den Helm gegen die Eagles verloren hat und weiter rannte ohne Furcht. Da hat man gesehen, er würde für seinen Verein, seine Teammates und die Fans alles geben. Oder Tony Romo als Spieler hat uns geprägt. Ein Spieler der seinen Körper kaputt gemacht hat, der alles gegeben hat und von vielen immer runtergezogen wurde, ein Quarterback der für uns ganz klar in die Hall of Fame gehört auch wenn ihm das große Ziel – der Ring und die Lombardi Trophy leider, verwehrt blieb. Oder das Play-Off Spiel gegen Green Bay im Jahr 2014 bei dem sich erst später rausgestellt hat das Dez Bryant den Ball gefangen hat. Leider ging es von dem Moment etwas Bergab mit seiner Karriere und er wirkte sehr verunsichert.

Oliver: Was mir immer in Erinnerung bleibt sind die Spiele der Dallas Cowboys an Thanksgiving. Somit lernte ich schnell den Verein mit Familie zu assoziieren. Auch wenn ich das Thanksgiving Spiel 1994 nicht live gesehen habe (ich war einfach zu jung), habe ich mir später die Videos dazu angeschaut. Der haushohe Favorit Green Bay führt zu Pause mit 17:6 und wirkt übermächtig, bis ein gewisser Jason Garrett wie verwandelt aus der Pause zurückkam und das Spiel drehte. Diese Einstellung war einfach ansteckend! Später waren es dann Spieler die mich in ihren Bann gezogen haben. Ob Troy Aikman, Emmitt Smith oder Larry Allen.. Spieler mit Charakter die ihre Leistung brachten.

Schließen wir an die glorreiche Geschichte an und blicken auf die Gesichter, welche die erfolgreichen Jahre geprägt haben. Wenn man an die Cowboys denkt, fallen einem zumeist Namen wie Troy Aikman, Emmitt Smith und Bruce Irvin, die mit den drei Super Bowl Triumphen 1992, 1993 und 1995 verbunden sind, ein. Den älteren Football Fans kommen sicherlich Namen wie Roger Staubach oder Hershell Walker in den Sinn. Erzählt uns, welche Spieler für Euch die Geschichte der Cowboys entscheidend mitgestaltet haben?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Da gab es einen Quarterback der als Undrafted Free Agent zu den Cowboys kam. Tony Romo, der für mich derjenige ist, der die Geschichte mitgestaltet hat. Ein Quarterback und ein echter Leader. Wie ich oben schon genannt haben, hat er seinen Körper für das Team, seine Kameraden und die Fans kaputt gemacht und trotzdem erntete er mehr Spott als Lob – in den meisten Fällen allerdings von anderen Fanlagern. Dennoch ist Romo für mich einer der erfolgreichsten QB’s die den Sport je gespielt haben. Er konnte die Defense lesen wie kein zweiter und war nicht nur ein Captain, sondern auch ein Mentor für alle Positionen, einfach ein großartiger Kerl!

Oliver: Selbstverständlich könnte man Spielerlegende und Mitglied der Dallas Cowboys Ring of Honor Don Mereditch (QB) nennen, oder Michael Irving, je älter ich mit dem Team wurde, desto mehr gefielen mir die Spieler die auch ohne große Auszeichnungen brillierten. Jason Witten ist da einer meiner neusten „Helden“ der Geschichte. Er hatte/hat die sichersten Hände Texas und diesen Ruf hat er sich über Jahre hart erarbeitet. Er war einer der gefürchtetsten TE der Liga, war immer anspielbar und lebte den Verein. Er war auf dem Feld ein Leader und abseits des Platzes ein Vorbild. Er hat einfach einen großen Teil der neuen Erfolgsgeschichte geschrieben, da er konstant seine Leistung abrief, ein Teamplayer war und gezeigt hat, dass der Stern eben nicht nur alte erfolge sind, sondern auch neuer Teamspirit. Einer für alle, alle für einen!

Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben waren und sind eindrucksvolle und prägende Gestalten der NFL Geschichte aktiv. General Manager Tax Schramm und Head Coach Tom Landry führten die Geschicke des Teams viele Jahre. Nun prägt Owner Jerry Jones mit zahlreichen Familienmitgliedern die Cowboys, nicht zuletzt mit dem Bau des AT&T Stadiums in Arlington hat er sich zu Lebzeiten schon ein Denkmal gesetzt. Wie seht Ihr die Einflüsse der verschiedenen Persönlichkeiten? Welchen Eindruck haben die Fans an der Basis vom Familienunternehmen Dallas Cowboys?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Die Familie Jones hat es geschafft einen Football-Tempel zu errichten, mit einem atemberaubenden Stadion, wie ihr oben schon genannt habt und sagenhaften Trainingsgeländen. Neben Jerry Jones selber hat sein Sohn Stephen mittlerweile immer mehr Entscheidungsgewalt und wird die Cowboys allem Anschein nach der Ära seines Vaters weiterführen. Nicht jeder Fan ist gut auf die Familie Jones zu sprechen, in den amerikanischen Foren ist oft zu lesen „please Jerry retire – get us a new owner“ etc. aber ich frage mich dann immer, wo wären unsere Cowboys ohne Jones und seine Familie? Wären wir dann 5maliger Super Bowl Sieger? Ich denke nämlich nicht! Und daher spreche ich aus meiner Sicht, ich bin froh solch einen Einflussreichen Owner bei den Cowboys zu haben dem keine Kosten und Mühen gescheut sind und er alles dafür tut seine Familie und damit meine ich auch die Spieler in aller Form zu fördern und zu unterstützen. Auch den „Bad Boys“ eine Chance zu geben und diese zu klasse Spielern zu machen. Hierfür vielen Dank Mr. Jones!

Oliver: Was soll man von einer Familie halten die einen Verein und eine ganze Liga so geprägt haben wie die Familie Jones? Jerry Jones machte aus einem 140 Mio. Dollar Verein den wertvollsten Sportclub der Welt, alleine dafür sollte man ihm schon Respekt zollen. Das seine Art manchen missfällt ist einerseits nachvollziehbar, jedoch waren alle großen Köpfe hinter großen Unternehmungen meistens ein bisschen extrovertiert. Jones kleckert einfach nicht, er klotzt! So sehr man seinen Einfluss auch kritisieren kann und das wird bzw. wurde er schon immer, macht er alles aus der Motivation heraus etwas zu bewegen. Er möchte Erfolg. Das lässt ihn alleine zu einer Identifikationsfigur des Vereins werden. Alles was er aufgebaut hat, ist das, was ich heute so sehr liebe!

Aktuelle sind die prägenden Gesichter der Cowboys auf dem Spielfeld Quarterback Dak Prescott, Running Back Ezekiel Elliott, Wide Receiver Amari Cooper und Defensive End DeMarcus Lawrence. Mit Ausnahme von Lawrence stehen alle nur noch für die Spielzeit 2019 unter Vertrag, wobei die Cowboys bei Elliott gerade die 5th-Year-Option gezogen haben. Glaubt Ihr es gelingt, dass man alle genannten Spieler langfristig an die Cowboys binden kann?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Nachdem man mit Lawrence einen Megavertrag abgeschlossen hat ist die Frage natürlich eine sehr gute. Man scheint wie es in manchen Interviews zu lesen ist mit allen der drei obengenannten Spieler schon auf einem guten Weg. Stephen Jones ließ verlauten, dass man unbedingt mit Elliott verlängern möchte aber man hier wohl erst im 5. Jahr damit rechnen muss. Bei Dak und Amari Cooper hingegen haben die Jungs aus dem Front Office gesagt man soll mit einer Verlängerung in dieser Saison rechnen.

Daher denke und hoffe ich natürlich darauf, dass man den Worten unseres Owners und den Worten seines Sohnes Glauben schenken kann und die Spieler am liebsten heute noch verlängert.

Oliver: Ich persönlich glaube daran, dass wir alle genannten Spieler auch langfristig an uns binden können. Der Verein hat es geschafft durch ein gutes Scouting und eine gute Draftstrategie sich ein starkes Roster zusammenzustellen. Bei uns sind all diese Namen auch wirklich etwas wert. Nach starken Rookie Jahren und folgenden sehr guten Spielzeiten haben sich die Spieler in Dallas etwas aufgebaut. Mit dem Verein und der Atmosphäre, den Bedingungen rund um den Verein sind sie schnell zu Stars geworden. Alleine dieser Anreiz sollte den Spielern reichen um das Dallas Cowboys Gefühl so verinnerlicht zu haben, dass sie auch auf Dauer Teil der Franchise sein wollen.

Mit Tight End Jason Witten kehrt ein wichtiger Spieler des letzten Jahrzehnts aus dem Ruhestand zurück. Seine Expertenkarriere bei einem TV Sender verlief in der vergangenen Spielzeit holprig. Welchen Einfluss wird er auf die Offense der Cowboys haben? Seid Ihr froh, ihn wieder im Team zu haben?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Erstmal ist es natürlich schade, dass es mit seiner Expertenkarriere nicht so lief wie bei Tony Romo, der eine hervorragende Karriere als Analyst hinlegt. Dennoch freu ich mich natürlich umso mehr, dass er wieder an Board ist. Ich denke, wenn es nach seiner eigenen Aussage geht, wird er nur bei den 3rd Down Versuchen aufs Feld kommen um das neue First Down zu machen – denn wer hat die sichersten Hände Texas? – Jason Witten! Auch daher denke ich das er sich die Tight Ends zur Brust nehmen wird und ihnen den Fokus der Position und das richtige Verhalten eines Tight Ends beizubringen. Damit meine ich das Blocken, wie man sich nach einem kurzen Block verhalten soll, worauf es ankommt nachdem man den Ball gefangen hat, wie man sich als Tight End bewegen sollte und worauf man den Fokus legen sollte.

Oliver: Ich bin sehr froh ihn wieder im Team zu haben. Klar ist es leicht seine TV zu zerreißen, aber er war in meinen Augen eh nie ein Mann der Worte, vielmehr war er ein Mann der Taten. Seine Präsenz auf dem Platz war unübertroffen. Durch sein taktisches Spiel, waren selbst Defizite in der Sprintgeschwindigkeit kaum zu merken. Diese Präsenz ist gerade dieses Jahr in den 3rd Downs wichtig. Sicherheit und ruhe reinbringen und aus dieser ruhe heraus Nadelstiche setzen. Ich erhoffe mir außerdem, dass er seinen Einfluss auf die jungen Spieler dazu einsetzt, die zukünftige Cowboys Tight End Klasse auszubilden.

Beim Draft in Nashville haben die Cowboys in der ersten Runde zunächst einmal zugeschaut, nachdem in der vergangenen Spielzeit Amari Cooper für den First Round Pick 2019 von den Oakland Raiders geholt wurde. Wie habt Ihr den Draft verfolgt? Wie bewertet ihr die erste Runde und den Trade für Cooper im Nachhinein? Sportlich hat er der Passing Offense der Cowboys sehr gut getan und das ein oder andere Spiel fast im Alleingang entschieden.

Cowboysnation Germany:

Dennis: Wir haben den Draft daheim verfolgt, wir haben uns freigenommen und haben ihn dann gemeinsam per Telefon verfolgt. Um das Ganze jetzt objektiv zu betrachten und die Picks der anderen Teams einzuschätzen hat mich am meisten überrascht, dass die Giants nicht Dwayne Haskins sondern Daniel Jones ausgewählt haben. Er hat eine nicht wirklich gute Statistik. Der Grund hierfür ist allerdings auch in meinen Augen, dass seine Receiver den sicheren Ball oft fallen lassen haben. Und das er schon mit dem Coach der Mannings zusammengearbeitet hat und man daher Parallelen zu beiden Mannings sieht.

Aber im Nachhinein bewerten ich den Trade, also unseren 27. Pick – Amari Cooper mit einem glattem A was hier in unserem Notensystem die glatte 1 ist. Wie ihr schon sagtet, Cooper hat das ein oder andere Spiel fast im Alleingang entschieden und das obwohl Dak und er erst Mitte der Saison zusammengespielt haben. Ich denke daher, dass die Offseason jetzt bestens genutzt wird um eine nahezu perfekte „Chemistry“ zwischen den beiden aufzubauen.   

Oliver: Die Drafts und auch schon davor die Combines verfolgten wir gemeinsam über das Fernsehen. Den Trade für Cooper halte ich immer noch für sehr gut! Er konnte früh unter Beweis stellen, dass er wichtige Plays für uns machen kann und auch gegen starke Defenses punkten kann. Diese Art Receiver haben wir in unserem Spiel gebraucht. Seine Chemie mit Dak stimmte schnell und so war er eine schwer auszurechnende Waffe.

Die Cowboys haben Defensive Tackle Trysten Hill (UCF) und Guard Connor McGovern (Penn State) am zweiten Tag gepickt. Am letzten Tag des Drafts kamen Running Back Tony Pollard (Memphis), Cornerback Michael Jackson (Florida), Defensive End Joe Jackson (Florida), Safety Donovan Wilson (Texas A&M), Running Back Mike Weber (Ohio State) sowie Edge Jalen Jelks (Oregon) dazu. Eure Einschätzung zu den Draft Picks?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Also in unserem Mock Draft lag ich komplett daneben und daher war es umso überraschender wen die Cowboys gepickt haben. Nachdem man an erster Stelle in Runde 2 mit einem Safety gerechnet hat, wurde es Trysten Hill. Ein klasse Spieler der eine unglaubliche Explosivität hat. Ich denke, dass man hier den kürzlich in Rente gegangenen David Irving ersetzen möchte. Auch die anderen gepickten Spieler sind klasse Spieler, ich picke uns daher Tony Pollard und Michael Jackson Sr. heraus und schreibe was zu den Spielern.

Ich fange mit Pollard an, für mich ist er kein typischer Running Back, sondern eher ein Slot-Receiver, was er am College ebenfalls gespielt hat. Er schaffte es auf sieben Return Touchdowns in seiner Collegekarriere und daher denke ich das er auch hier oft die Rolle des Returners einnehmen wird.

Cornerback Michael Jackson Sr. wirkt schon jetzt wie ein Steal für mich, er passt genau in das System von unserem Coach Kris Richard, der schon späte Picks wie Sherman (jetzt ein Spieler eurer 49ers) oder Chancellor zu dem gemacht hat was sie jetzt sind. Seine Athletik und sein Auge für den Ball sind jetzt schon richtig klasse – ebenso wie seine Aussage, sie können ihn auch als Safety einsetzen zeigt für mich, dass er bereit ist jede Position zu spielen und jeden Kampf anzunehmen.

Also alles in allem würde ich mit unseren Draft mit einer Note von B+ bewerten.

Oliver: Meiner Einschätzung nach haben wir mit unseren Draftpicks das Team für die Zukunft verstärkt. Mit Defensive Tackle Trysten Hill haben wir einen Spieler gepicked, der durch seine Vielseitigkeit und sein hohes Entwicklungspotential langfristig unser Team verstärken kann. Dies gilt auch für Guard Connor McGovern. Running Back Tony Pollar halte ich für einen starken Backup für Elliot, der ihm ein bisschen die Last von den Schultern nehmen kann und auch gefährlich im Passing Play ist. Cornerback Michael Jackson hat bereits im College sein Talent gezeigt und alleine durch seine Mentalität halte ich ihn eigentlich für einen zukünftigen Topspieler. Defensive End Joe Jackson (die Spieler sind nicht miteinander Verwandt) bringt jetzt schon ein kraftvolles Packet mit. Safety Donovan Wilson halte ich für einen Spieler, der mit etwas Zeit ebenfalls eine starke Ergänzung für unser Team werden kann. Der diesjährige Draft war für mich ein voller Erfolg. Wir konnten (obwohl wir erst in Runde 2 eingestiegen sind) ein paar Steals machen und haben unser Team mit Rohdiamanten verstärkt. Müsste ich die Auswahl in Schulnoten bewerten, dann hätten wir eine 1- verdient (das – um ein bisschen bescheiden zu wirken 😉).

Vorausgesetzt Ihr hättet einen First Round Pick im Draft 2019 gehabt. Welchen Spieler hätte Ihr ausgewählt und warum?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Hätten unsere Cowboys einen First Round Pick gehabt, hätte ich ohne zu überlegen T.J. Hockenson – Tight End – Iowa State gedrafted. Natürlich wenn er noch auf dem Board gewesen wäre – er wird in manchen Vergleichen mit unserem Tight End Jason Witten verglichen. Er kann den Ball nicht nur überragend fangen sondern kann auch klasse blocken was ihn zu einer Waffe für das Offensivspiel machen wird. Daher muss ich sagen – guter Pick, Lions!

Oliver: In Anbetracht der Rückkehr von Jason Witten hätte ich (wären wir berechtigt gewesen in der ersten Runde einen Spieler zu Draften) Noah Fant Tight End von den Iowa Hawkeyes gewählt. Ich halte ihn schon jetzt für einen sehr vollkommenen Spieler, der mit der richtigen Anleitung gerade was das Blocking angeht, zu einem herausragenden Tight End werden wird! Über die Collegesaison habe ich die Spiele von Iowa des Öfteren verfolgt und gerade Noah Fant ist mir dabei durch seine Energie aufgefallen. Er bringt trotz seiner Größe und stattlichen 114 kg Körpergewicht ein hohes Maß an Beweglichkeit und Geschwindigkeit mit. Außerdem hat er ein sehr gutes Route Running, was ihn zu einer sicheren Anspielstation macht. Mit Witten als Mentor hätte er eine große Zukunft in Dallas gehabt.

Die vergangene Spielzeit begann holprig, endete aber mit dem Gewinn der AFC East und einem Postsesaon Erfolg gegen die Seattle Seahawks im heimischen AT&T Stadium. Gegen die Los Angeles Rams war dann allerdings Endstation. Wart Ihr überrascht über das Erreichen der Playoffs? Mit welchen Einschätzungen seid Ihr in die Saison gegangen? 

Cowboysnation Germany:

Dennis: Da habt ihr recht bis zum Cooper-Tausch hatte man eine Bilanz von 3-4 und erst ab da ging es dann richtig los. Am Anfang der Saison habe ich mit einer Bilanz von 10-6 gerechnet. Da lag ich also besser als bei meinem Mock Draft. Daher war ich nicht überrascht, dass unsere Cowboys in die Play-Offs eingezogen sind. Das Spiel gegen die Seahawks war für mich eines der besten Play-Off-Spiele der letzten Saison. Leider ging der Game Plan dann im Spiel gegen die Rams nicht auf bzw. diese hatten einfach einen besseren als wir. Daher war ich super zufrieden mit der vergangenen Saison und hoffe natürlich jetzt, dass man dieses wieder anknüpfen kann und die Play-Offs ausnutzen kann und hoffentlich wieder in den Super Bowl einziehen kann.

Oliver: Über das Erreichen der Playoffs war ich nicht überrascht. Trotz holprigen Saisonstart hat die Mannschaft von Spiel zu Spiel immer wieder ihre Stärke unter Beweis gestellt. Die Division haben wir dank einer konstanten Defenseleistung und einer nach der Kadererweiterung um Cooper immer stärker werdenden Offense relativ souverän gewonnen. Auch wenn man in Dallas schnell auf heißen Kohlen sitzt, bin ich da eher der Geduldige und habe vertrauen. Denn auch wenn die Mannschaft noch jung ist, bringt sie schon sehr viel Erfahrung mit. Alles in allem deckt sich das was wir erreicht haben auch mit meinen Vorstellungen von vor der Saison. Das Erreichen der Playoffs über den Divisionssieg habe ich genau so vermutet. Was ab dann in den Playoffs passiert unterliegt seinen eigenen Gesetzen. Der Sieg gegen die Seahawks war absolut verdient und hätten wir gegen die Rams aus dem Superbowl gespielt, dann wäre da auch deutlich mehr drin gewesen. Aber so ist halt dieser Sport, entweder man gewinnt, oder man verliert. Wir haben viel mehr erreicht als man uns zugetraut hätte, aber dennoch zu wenig um die Kritiker rund um das Team verstummen zu lassen.

Wohin führt der Weg der Cowboys? Defensive End DeMarcus Lawrence wird nach Schulter Operation zunächst nicht zur Verfügung stehen. Kann Robert Quinn ihn zumindest teilweise ersetzen? Was erwartet Ihr von Eurem Team in der Saison 2019?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Ich denke man sollte Lawrence lieber später als früher einsetzen und die Schulter mit allen notwenigen Maßnahmen auskurieren lassen. Das würde ich nicht sagen wenn ich nicht von Robert Quinn und unseren weiteren Ends wie Gregory (wobei hier fraglich ist wie lange er suspendiert wird), Jackson und unseren ganzen anderen Jungs überzeugt wäre. Dennoch denke ich hier geht es nicht darum Lawrence zu ersetzen sondern viel mehr ihn zu vertreten und dass Quinn dies kann beweisen seine bisherigen Stats.

Eine spezielle Erwartung für mich ist das Erreichen der Play-Offs und natürlich eine möglichst verletzungsfreie Saison unserer Spieler.

Oliver: Das wird sich zeigen, aber: ich denke er kann ihn nicht ersetzen. Dennoch muss man dazu sagen, dass die Qualität die DeMarcus Lawrence mitbringt generell von sehr wenigen Spieler in der gesamten NFL erreicht wird. Auf seiner Position spielt er eine tragende Rolle. Mein Gedanke ist nur der, ob man das Spiel von Lawrence wirklich ersetzen muss, oder man durch das Einbringen eines neuen Spielers (in diesem Fall leider gezwungener maßen) mit einem anderen Playstyle uns nicht schwieriger auszurechnet macht. Robert Quinn hat ebenfalls seine Stärken und richtig eingesetzt, kann uns das auch auf die Straße des Erfolgs bringen!

In der AFC East hat sich durch den Draft einiges auf der Position des Quarterbacks getan. Die Washington Redskins drafteten an Nummer 15 Dwayne Haskins (Ohio State), während die Giant mit Daniel Jones (Duke) an sechster Stelle so ziemlich alle überraschten. Dazu verließ Nick Foles die Philadelphia Eagles in Richtung Jacksonville Jaguars. Welche Auswirkungen haben diese Moves aus Eurer Sicht auf das Kräfteverhältnis in der AFC East?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Ohne voreingenommen zu sein, denke ich nicht, dass die Giants dieses Jahr eine große Chance in der AFC East haben werden. Manning wird dieses Jahr wohl noch der Starting-QB sein und nach dem Abgang von OBJ zu den Browns sehe ich nur Barkley der letztes Jahr ein herausragendes Rookiejahr hatte als wirkliche Gefahr.

Nachdem sich Alex Smith so schwer verletzt hat, hoffen wir trotz aller Rivalität, dass er schnell wieder fit wird und das Footballfeld nochmal betreten kann. Der Draft von Haskins war für mich klar nachdem die Giants Jones gepickt haben. Haskins hat im College letztes Jahr 50 Touchdowns geworfen und nur acht Interceptions, ebenso wie vier Rushing Touchdowns erlaufen. Ich denke hier zeigen sich die Anlagen die der Junge aus New Jersey hat. Aber auch hier denke ich, dass es erstmal ein „Eingewöhnungsjahr“ für die Redskins geben wird.

Kommen wir jetzt aber zu unserem absoluten Rivalen die Philadelphia Eagles. Hier denke ich wird es dieses Jahr zu einem Showdown kommen da sich die Eagles bei den Free Agents überwiegend um ihre Defense gekümmert haben. Darunter Spieler wie Vinny Curry oder Malik Jackson die einen Impact setzen können. Ebenso wie damals von ihnen gedraftete Receiver DeSean Jackson der nach seiner Zeit in Tampa wieder nach Philly kam. Auch im Draft haben sie sich mit Miles Sanders und J.J. Arcega-Whiteside auf zwei Skillpositionen verbessert. Aber auch Clayton Thorson der als Back Up für Wentz geholt wurde könnte früher als geplant spielen, da Wentz meines Wissens immer noch nicht bis zum Saisonstart fit sein soll.

Daher denke ich, dass es ein Kampf um den ersten Platz geben wird – den unsere Dallas Cowboys gewinnen werden.

Oliver: Keine!!! Wir sind nicht nur auf der Quarterback Position am vielseitigsten besetzt. Mal reduziert auf diese Position und um die Frage objektiv zu beantworten: rein sportlich gesehen hoffe ich es für Alex Smith und die Redskins, dass er nach seiner schlimmen Verletzung wieder fit wird. Er wäre gerade in unserer Division ein schwerer Gegner an dem wir uns gerne messen wollen würden. So sehe ich die Offense rund um Rookie QB Dwayne Haskins zwar stark, dennoch benötigt auch ein so talentierter Spieler erstmal seine Zeit um sich an die NFL Luft zu gewöhnen. Somit sehe ich die Redskins an der 3. Die Giants werden auch dieses Jahr noch auf Eli Manning bauen um ihn Daniel Jones als Mentor zur Seite stellen. Eli Manning „kann“ gute Spiele spielen. Dafür braucht es aber mehr als nur ihn und in Anbetracht der letzten Saisons sehe ich da keine deutliche Verbesserung des Rosters. Ganz im Gegenteil. Mit namenhaften Abgängen sehe ich die Giants als schwächstes Team unser Division an und vergebe an sie den Platz 4. Die Eagles haben einen guten QB. Mehr kann man dazu aber nicht sagen. Ich wünsche Carson Wentz eine verletzungsfreie Saison, so viel Fairness und Sportsgeist muss sein. Ist das der Fall, dann wird sich der Abgang von Nick Foles auch auf nichts auswirken. Wentz ist ein solider Spielmacher, er alleine kann aber auch kein Spiel gegen unsere Jungs entscheiden. Rein vom Talent sehe ich ihn ebenfalls hinter Dak. Ihre Starke Defense hat Philli zwar und darauf bauen die Egales auch schon seit Jahren, aber was bringt einem ein Ferrari, wenn er den Tank eines Renaults Twingos hat. Von daher sehe ich auch die Eagles hinter uns und in der Division auf Platz 2.

Die Cowboys und die 49ers sind durch eine langjährige Rivalität miteinander verbunden. Für uns war der Höhe- bzw. Wendepunkt sicher „The Catch“ vom leider viel zu früh gestorbenen Wide Receiver Dwight Clarke, der uns den Weg zum ersten Super Bowl Gewinn gegen die Cincinnati Bengals ebnete. Was sind aus Eurer Sicht die wichtigsten Momente, Spiele oder Ereignisse in der Rivalität der beiden Teams?

Cowboysnation Germany:

Dennis: Das war natürlich eine ganz bittere Pille, dennoch war „The Catch“ eine Klasse für sich. Daher auch nochmal von mir Ruhe in Frieden! Eines der wichtigsten Ereignisse für mich war als Owens den Ball zu uns in die Mitte des Sterns trug und es sich somit bei uns Cowboys Fans für den Moment verscherzte. Doch als Owens dann 2006 zu uns kam, konnte er es mit seinen starken Leistungen (38 Touchdowns in drei Saisons) wieder wettmachen. Wichtig ist für mich aber, dass man bei der langen Rivalität immer noch knapp die Nase vorn hat.

Ich freue mich schon aufs nächste Spiel gegen die 49ers auch wenn es nur in der Preseason ist.

Oliver: Ganz klar ist „THE CATCH“ ein einschneidendes Erlebnis für jeden Cowboys Fan und ein guter Start in eine Rivalität. Außerdem Fallen mir da klar die drei aufeinander folgenden Championship Spiele der Niners gegen uns ein (von 1992 bis 1994). Unser Troy Aikman gegen euren Steve Young. Darüber haben meine Eltern noch lange geredet. Somit wurden immer wieder vergleiche gezogen. Dadurch das wir fünf Mal den Superbowl gewinnen konnten und ihr fünf Mal, steht man ja auch irgendwie auf einer Stufe. Doch jeder möchte der bessere sein! Daher sind das einfach immer wieder imposante Spiele mit traditionsreichen Vergangenheiten. So unterschiedlich die Substanz beider Vereine ist, so gleich sind sie sich in vielen Punkten. Nach dem Umbruch sind die Vereine ähnliche Wege gegangen. Die Cowboys mussten ihren Weg nur ein bisschen früher gehen, ihr habt erst jetzt euer Team gefunden. Abzuwarten ist natürlich wie es sich dieses Jahr auch als Team präsentiert und wie Jimmie G nach seiner Verletzung in die Mannschaft findet. Dazu zu sagen ist eigentlich nur noch: ich hoffe es werden in Zukunft noch einige rasante Spiele auf höchstem Niveau gegen euch kommen.

Wir bedanken uns rechtherzlich für dieses spannende Interview und wünschen euch Admins, eurer Seite und eurer Community eine spannende Saison und viel Erfolg.

Vielen Dank an die Cowboysnation Germany, dass Ihr bei unserer Interviewreihe „Beyond the Horizon“ mitgemacht und unsere Fragen so ausführlich beantwortet habt. Ein wirklich tolles Interview mit vielen interessanten Blicken hinter den Horizont!

Mehr Informationen über die German Birdgang findet Ihr hier:

  • Homepage: http://www.cowboysnationgermany.com/
  • Facebook: https://www.facebook.com/cowboysnationgermany/

Hier findet ihr die fünf vorherigen Ausgaben von „Beyond the Horizon“:

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