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Panthers @ 49ers: The Good, the Bad and the Ugly! Week 8

7 min read

Sieben Sacks, sieben Touchdowns und drei Interceptions produzierten die San Francisco 49ers beim 51:13-Heimerfolg gegen die Carolina Panthers. Damit verbesserte das Team von Head Coach Kyle Shanahan die Bilanz auf 7-0 und startet zum dritten Mal in der Franchise Geschichte mit sieben Siegen. Auf den ersten Blick hat gegen die Panthers alles funktioniert und gepasst, aber war dies auch wirklich so? Blicken wir unter den bekannten Kategorien noch einmal auf den dritten Heimerfolg in dieser Spielzeit zurück. 

THE GOOD:

Coaching Staff

Auch in dieser Woche muss man mit dem Coaching Staff anfangen. Head Coach Kyle Shanahan und sein Team bereiten ihre Mannschaft brillant auf die anstehenden Partien vor. Gegen die Carolina Panthers hatte das Team und die Coaches in jeder Situation die passende Antwort parat. Shanahans Offense operierte zum großen Teil mit Handzeichen, damit man Linebacker Luke Kuechly, dem im Lesen der gegnerischen Offense vielleicht besten Spieler der NFL, keine Hinweise auf die anstehenden Spielzüge gab. Dazu verwirrte man die Defense der Gäste mit wechselnden Formationen, aus denen mal gelaufen und mal gepasst wurde.

Play Design

Ein Beispiel ist der Einsatz von Wide Receiver Deebo Samuel, der früh im Spiel mit einem End Around als Runner eingesetzt wurde. Somit musste die Defense jedes weitere Mal mit einem Laufspiel rechnen, sobald Samuel vor dem Snap in Motion ging. Resultat war unter anderem der Touchdownlauf von Samuel im dritten Viertel. Shanahans Play Designs sind derzeit mit das Beste, was die NFL zu bieten hat. Wide Receiver Emmanuel Sanders, der erst vergangene Woche von den Denver Broncos nach San Francisco gekommen war, bekam direkt die meisten Snaps der Unit und fing einen Touchdown. Sanders war nie der explosive Outside Receiver, aber durch sein Route Running ist er immer in der Lage Separation zu kreieren. Es wird spannend zu sehen sein, was Shanahan alles auf die Beine stellt, sobald die „Schweizer Taschenmesser“ Kyle Juszczyk und Rookie Jalen Hurd und womöglich Trent Taylor wieder zur Verfügung stehen.

Robert Saleh

Über die Defense von Coordinator Robert Saleh muss man nicht mehr schreiben, außer: Fantastisch! Sieben Sacks und drei Interceptions gegen die Panthers sowie in den letzten vier Begegnungen nur 100 oder weniger Net Yards Passing zugelassen (Carolina 100, Washington 50, Los Angeles Rams 48 und Cleveland 78).

Statistik zur Defenseleistung

Man hielt die Panthers bei lediglich zwei von 13 Third-Down-Conversions und schaffte erneut zwei Turnover on Downs. In sämtlichen Defense Kategorien liegen die Niners in den Top 3:

  • Scoring: 11,0 zugelassene Punkte pro Partie (#2)
  • Yardage: 224 zugelassene Yards pro Partie (#1)
  • Zugelassene Yards pro Play: 4,1 (#1)
  • Zugelassene Third-Down Conversions: 27,7% (#3)
  • Zugerlassene Fourth-Down Conversions: 8,3% (#1)
  • Red Zone Defense: 23,1 (#2)
  • Zugelassene Touchdowns pro Spiel: 1,1 (#2)

Dies spricht alles für die Arbeit von Saleh und das sieht man auch am Spielfeldrand. Die Coaches gehen mit und versprühen Ehrgeiz und Energie. Die Spieler an der Seitenlinie freuen sich für ihre Mitspieler und feuern diese an. Dies konnte man gestern im vierten Quarter besonders gut beobachten. Die Backups waren im Spiel und die Starter feierten jede gelungene Aktion an der Side Line ab wie den Super Bowl Triumph.

Starkes Klima geschaffen

Head Coach Kyle Shanahan und General Manager John Lynch haben einen sagenhaften Teamgeist und eine Kultur geschaffen, die es dem Team erlaubt zu wachsen und sich zu entwickeln. Man hat ganz bewusst darauf verzichtet, sich in der Offseason um charakterlich schwierige Spieler zu bemühen – aus dem ganzen Trubel rund um den hochtalentierten Reuben Foster hat man die richtigen Konsequenzen gezogen. Jetzt erntet man, was in den letzten beiden Jahren gesät wurde. 

Running Game

Mit dem Running Game zogen die 49ers den Gästen aus Carolina nicht nur den Zahn, sondern zerstörten diese komplett. Mit 38 Carries erzielten vier Running Backs 232 Rushing Yards (6,1 Yards pro Carrie) und insgesamt fünf Rushing Touchdowns. 160 dieser 232 Yards erliefen die Niners vor dem ersten Kontakt. Damit stieg die Anzahl der Yards vor Kontakt in dieser Saison auf unglaubliche 1.268 Yards. Und dies alles schafft das Team ohne die Starting Tackle Joe Staley und Mike McGlinchey und vor allem Fullback Kyle Juszczyk. Zu was ist diese Offense imstande, wenn diese drei Spieler wieder auflaufen können? 

Jimmy Garoppolo

Quarterback Jimmy Garoppolo (15-2 als Starter in der Liga) legt vielleicht nicht die imposanten Statistiken und 300 Yard Passing Games wie andere Quarterbacks hin. Die Interception gegen Luke Kuechly sah wirklich furchtbar aus, aber blicken wir einmal auf andere Aspekte. Jimmy G brachte 18 von 22 Pässen zu einem Mitspieler und erreichte damit eine Quote von 81,8% (Karrierebestleistung). 42% seiner Pässe führten in 2019 zu einem First Down- Dies ist die beste Quote in der gesamten Liga unter den Quarterbacks, die mindestens 100 Passversuche aufzuweisen haben. Bei Third Downs bringt er sogar 27 von 51 Passversuchen (52,9%) an und führt damit die NFL an. Dazu kommt die einzigartige Chemie zwischen ihm und Tight End Goerge Kittle. Bei Third Downs wählte Garoppolo den Tight End 15 Mal als Target aus und alle 15 Pässe kamen für 143 Yards an. Elfmal entstand daraus ein First Down.

Nick Bosa

Aus der wieder bärenstarken Defense stach erneut Rookie Nick Bosa heraus. Der Defensive End beendete die Partie mit vier Combined Tackles, drei Tackles für Raumverlust, drei Sacks für 25 Yards Raumverlust, einen abgewehrten Pass und eine Interception, die er über 46 Yards returnierte. Im Verbund mit dem stark aufspielenden Arik Armstead (zwei Sacks) und der starken Rotation in der Line sammelten die Niners insgesamt sieben Sacks.

Starke Cornerbacks

Die Defense der 49ers seit Week 3 gegen die Pittsburgh Steelers keinen Touchdownpass zugelassen. Über die letzten vier Spiele hat man ein durchschnittliches Passer Rating von 42,2 zugelassen. Zum Vergleich: Wenn der Quarterback den Ball jedes Mal direkt in den Boden wirft, bekommt er ein Passer Rating von 39,6. Starken Einfluss auf diese Statistik hat nicht nur die Defensive Line, sondern auch die Cornerback Richard Sherman und Emmanuel Moseley. Beide fingen eine Interception. Sherman erlaubt bei vier Targets zwei Receptions für neun Yards. Seine Pro Football Focus Bewertung für die Coverage war die höchste unter allen Cornerbacks in Week 8. Sherman liegt mit einem erlaubten Passer Rating von 37,9 auf dem dritten Rand in der NFL. Besser sind nur Emmanuel Moseley mit 28,5 und New Englands Jackson mit 12,2.   

THE BAD:

Diese Kategorie ist bei diesem Spielausgang schon wirklich „Jammern auf hohem Niveau.“ Die Returns von Wide Receiver Richie James sind teilweise unbeschreiblich. Zum wiederholten Male ließ er den Ball beim Punt aufspringen und weiterrollen. Dies kostet jedes Mal wertvolle Yards und verschlechtert die Feldposition zum Start des Ballbesitzes. Gegen die Panthers führte es zu Beginn der zweiten Spielhälfte in Konsequenz zu einem Safety durch Bruce Irving gegen Jimmy Garoppolo. Der vorherige Punt wurde nicht per Fair Catch gesichert, sondern durfte aufspringen und ging an der zwei Yard Linie ins aus. Bei einem möglichen Fair Catch an der sieben bis neun Yard Linie hätte die Offense zum Beginn der Possession nicht in der eigenen Endzone gestanden. In einem engen Spiel, kann dies den Spielausgang beeinflussen. Nach dem Safety erzielten die Panthers durch Christian McCaffrey acht Punkte, aber an diesem Tag hatten die 49ers die passende Antwort parat. Dies wird nicht immer funktionieren. Das Team sollte vielleicht über einen Wechsel auf der Returner Position nachdenken. Mit D.J. Reed und Dante Pettis, der den NCAA Rekord mit neun Punt Return Touchdowns aufgestellt hat, hätte man Alternativen im Roster.  

… AND THE UGLY:

Es bleibt fraglich, ob die 49ers tatsächlich eine Two-Point-Conversion versuchen wollten, oder man einfach den Snap bzw. Hold durch Mitch Wishnowsky vermasselt hatte. Jedenfalls versuchte Wishnowsky zu scrambeln und einen Pass in die Endzone anzubringen, jedoch vergeblich. Vielleicht wollten die Spieler das Ergebnis auch nicht auf den ominösen Zwischenstand von 28:3 stellen, welches ihrem Head Coach im Super Bowl mit den Atlanta Falcons gegen die New England Patriots schon einmal zum Verhängnis geworden ist. Das Play sah auf jeden Fall „ugly“ aus.

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