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State of the Franchise: Running Backs

8 min read

Die Saison 2019 ist für die San Francisco 49ers sportlich seit der Niederlage im Super Bowl LIV gegen die Kansas City Chiefs beendet. Es ist nicht nur Zeit Bilanz zu ziehen, sondern auch in die Zukunft zu blicken. Die Scouting Combine läutet die heiße Phase der Offseason ein: Start des neuen Liga Jahres, Free Agency und Draft stehen bevor. In der „State of the Franchise“ beleuchten wir die Situationen in den einzelnen Positionsgruppen was Leistung 2019, Vertragssituationen und Prognosen für 2020 angeht. Zuerst blicken wir auf unser „dreiköpfiges Monster“ – Running Backs inklusive Fullback.

Ausgangslage vor der Saison 2019

Die San Francisco 49ers gingen in das Offseason Programm 2019 mit einem prall gefüllten Running Back Corps: Matt Breida (813 Yards, drei Touchdowns) und Raheem Mostert (261 Yards, ein Touchdown) sowie Jeff Wilson (266 Yards) trugen das Team durch die 2018er Saison. Jerick McKinnon kehrte von einem Kreuzbandriss aus der Preseason 2018 zurück und das Team verpflichtete in der Free Agency mit Tevin Coleman (800 Yards, vier Touchdowns) von den Atlanta Falcons einen alten Bekannten von Head Coach Kyle Shanahan. Dazu verfügt man weiterhin mit Kyle Juszczyk über den aktuell besten Fullback der Liga. Einzig Veteran Alfred Morris (428 Yards, zwei Touchdowns) kehrte nicht zum Team zurück.

Rückblick auf die Saison 2019

Neben den Baltimore Ravens um Quarterback Lamar Jackson sind die 49ers am meisten den Ball gelaufen. In der Regular Season erzielte man mit 498 Attempts 2.305 Rushing Yards und 23 Rushing Touchdowns sowie 144,1 Rushing Yards pro Spiel bzw. 4,6 Yards pro Carry. Der längste Lauf ging über 83 Yards. Nur die Ravens erzielten mehr Rushing Yards (3.296) insgesamt und Yards pro Spiel (206,0) bessere Zahlen als die Offense von Kyle Shanahan. Sowohl bei der Offense der Ravens als auch bei der Offense der 49ers bauen die Konzepte so sehr aufeinander auf bzw. sind so sehr zusammen verknüpft.

78% Pre Motion

Kein anderes Team nutzt die Pre Snap Motion so sehr wie die 49ers. In 78% der Offensiven Snaps geht ein Spieler der Niners Offense in Motion bzw shiftet. Der NFL Durchschnitt bei Motion/Shift liegt bei lediglich 47% in der Saison 2019 und ist gegenüber 2018 um 4% gestiegen. Shanahan nutzt die Motion bereits seit 2014 mehr als jeder andere Coach in der NFL. Seine Rate steigt seit 2014 als Offensive Coordinator bei den Cleveland Browns von 56%, über die Jahre bei den Atlanta Falcons mit 56% und 59% in 2015 und 2016 zu 66, 71 und nun 78% bei den 49ers.

21-Personnell die Basis

Beim Personell Grouping setzt Kyle Shanahan und sein Stab mit 35% am häufigsten auf 21-Personnel (zwei Wide Receiver, ein Tight End und zwei Running Backs). Damit nutzen die 49ers 21-Personnell in der NFL am meisten. In den vergangenen Spielzeiten lagen hier auch die New England Patriots mit an der Spitze, fielen in dieser Saison aber aufgrund von vielen Verletzungen (gerade bei den Fullbacks) zurück. Am zweithäufigsten nutzen die Niners mit 22% 12-Personnell (zwei Wide Receiver, zwei Tight Ends, ein Running Back) vor 11-Personnell (drei Wide Receiver, ein Tight End, ein Running Back) mit 21%. 13-Personnell (ein Wide Receiver, drei Tight Ends und ein Running Back) nutzen die Niners in 13% der Snaps. In keinem einzigen Snap agierten die Niners mit 10-Personnell (vier Wide Receiver, ein Tight End und kein Running Back).

McKinnon erneut auf IR, Coleman und Breida mit Verletzungen

Mit Jerick McKinnon verloren die 49ers schon vor dem Saisonstart ihre aus dieser Gruppe veritabelste Waffe im Passspiel. Die tiefe der Unit zeichnete sich über die ganze Saison aus. Coleman verletzte sich direkt beim Spiel in Tampa Bay am Knöchel und musste pausieren, Breida erwischte es kurze Zeit später. Jeff Wilson sprang zu Saisonbeginn in die Bresche und erzielte früh in der Saison vier Rushing Touchdowns. Im weiteren Verlauf der Saison verschoben sich die Einsatzzeiten zunächst zugunsten von Coleman und später zu Mostert. Der Core Special Teamer war die Entdeckung der Saison und hatte in der zweiten Saisonhälfte sowie den Playoffs einen unglaublichen Lauf.

Zum Sorgenkind wurde Matt Breida. Zunächst behinderten ihn Knöchelprobleme, dann kamen Probleme mit der Ball Security und mehreren Fumbles dazu. Dies sorgte dafür, dass Shanahan in der entscheiden Phase der Saison auf Coleman und vor allem Mostert setzte.

Backs im Einzelnen

Raheem Mostert:      

Rushing YardsRushing TouchdownsReceiving YardsReceiving Touchdowns
Regular Season77281802
Postseason336580
Total1.108131882

Vertragssituation: Unter Vertrag bis 2021 mit einem Base Salary von $ 2.570.000 in 2020 und einem Cap Hit von $ 3.158.333.

Prognose: Mostert wird 2020 im Team stehen und eine große Rolle bekommen.    

Matt Breida:

Rushing YardsRushing TouchdownsReceiving YardsReceiving Touchdowns
Regular Season62311201
Postseason19000
Total64211201

Vertragssituation: Vertrag läuft aus. Breida wird Restricted Free Agent. RFA wird jeder Spieler in der Liga mit einem auslaufenden Vertrag, der genau drei Jahre in der Liga ist. Die Teams haben mehrere Möglichkeiten, diese Spieler mit einem Tender zu belegen und zu halten. Mit dem First- Round Tender würde das Gehalt knapp oberhalb von $ 4.000.000 liegen. Andere Teams dürfen mit Breida verhandeln und die 49ers können das Angebot des anderen Teams mitgehen, oder Breida ziehen lassen. In diesem Fall bekämen die Niners vom aufnehmenden Team einen First Round Pick – unwahrscheinlich.

Mit dem Low-Level Tender würde Breida rund $ 2.100.000 verdienen, andere Teams können mit Breida verhandeln und die Niners können mit dem Angebot mitgehen. Sollte man Breida ziehen lassen, gibt es aber keine Kompensation. Eine weitere Möglichkeit ist Second-Round Tender. In diesen Fall würde der Running Back rund $ 3.300.000 verdienen und die Niners bekämen im Falle eines Abgangs einen Zweitrundenpick vom aufnehmen Team.

Prognose: Die 49ers sollten Breida halten können, wahrscheinlich mit dem Low-Level Tender. Mit seiner Big Play Ability kann er ein Spiel allein entscheiden. Aber er muss den Ball besser schützen.  

Tevin Coleman:

Rushing YardsRushing TouchdownsReceiving YardsReceiving Touchdowns
Regular Season54461801
Postseason154230
Total69881831

Vertragssituation: Coleman geht ins letzte Vertragsjahr eines Zwei-Jahres-Vertrags mit einem Grundgehalt von $ 4.550.000 und einem Cap Hit von $ 4.868.750. Bei einer Entlassung sparen die 49ers $ 4.868.750 und es fällt kein Dead Cap an.

Prognose: Coleman ist ein Kandidat für eine Entlassung oder einen Pay Cut. Viel wird vom Umgang mit Jerick McKinnon abhängen.

Jeff Wilson:

Rushing YardsRushing TouchdownsReceiving YardsReceiving Touchdowns
Regular Season1054341
Postseason00200
Total1051541

Vertragssituation: Vertrag läuft aus und Wilson wird Exclusive Rights Free Agent. Dies trifft auf Spieler zu, die seit weniger als zwei Jahren in der NFL sind. Belegen die Niners Wilson mit dem Tender, muss Wilson für das League-Minimum in Höhe von $ 735.000 in 2020 für das Team spielen oder die Saison aussetzen

Prognose: Wilson bekommt eine größere Rolle 2020.

Jerick McKinnon:

Rushing YardsRushing TouchdownsReceiving YardsReceiving Touchdowns
Regular Season----
Postseason----
Total----

Vertragssituation: McKinnon geht in sein drittes Vertragsjahr eines Vier-Jahres-Vertrags mit einem maximalen Wert von $ 30.000.000. McKinnon verdient nach dem aktuellen Arbeitspapier $ 6.500.000 als Grundgehalt in 2020 und zählt mit $ 8.550.000 gegen die Cap. Eine vorzeitige Entlassung bringt eine Entlastung in Höhe von $ 4.550.000, aber auch einen Dead Cap von $ 4.000.000.

Prognose: Ohne einen signifikanten Pay Cut wird McKinnon nicht einmal das Trikot der 49ers tragen. McKinnon äußerte sich aber bereits dahingehend, dass eine Restrukturierung seines Vertrags möglich sei. Gespräche werden im Rahmen der Combine mit seinem Agenten erfolgen. Es erscheint durchaus möglich, dass McKinnon bei den 49ers bleibt. Warum? Kein anderer Running Back der 49ers bringt die Pass Catching Fähigkeiten von McKinnon mit. Er ist ein veritabler Third Down Back aus dem Backfield heraus.

Kyle Juszczyk:

Rushing YardsRushing TouchdownsReceiving YardsReceiving Touchdowns
Regular Season702391
Postseason00391
Total702782

Vertragssituation: Die 49ers haben eine Teamoption für ein viertes Vertragsjahr, die sie bis zum 17. März 2020 ziehen müssen. Juszczyk würde 2020 Grundgehalt von $ 5.050.000 verdienen und mit $ 6700.000 gegen die Cap zählen. Ziehen die Niners die Option nicht fallen $1.250.000 an Dead Cap an, aber das Team spart $ 5.450.000.

Prognose: Juszczyk ist der beste Fullback in der NFL und ist nicht aufgrund seiner Stats wichtig, sondern er ist ein hervorragender Blocker im Running und Passing Game. Eine Vertragsverlängerung bzw. Umstrukturierung macht in seinem Fall Sinn. „Juice“ wird 2020 im Kader stehen. 

Ausblick auf die Saison 2020

Man kann davon ausgehen, dass die 49ers mit einer tiefen Running Back Unit in die Saison gehen werden. Mostert dürfte als Nummer Eins in die Saison gehen, aber dies wird nichts daran ändern, dass Shanahan die Einsatzzeiten aufteilen und immer den „heißesten“ Back pro Spiel fördern wird. Außerdem trägt dies in seinem Outiside Zone Running Scheme dazu bei, dass die Backs frisch bleiben. Neben Mostert werden matt Breida, Jeff Wilson und Kyle Juszczyk im Team stehen. Breida sollte sich von seiner Fumble Problematik erholen und zu seiner Form von Beginn 2019 zurückfinden. Seine Big Plays wie gegen die Cleveland Browns brauchen die 49ers.

Was wird aus Coleman und McKinnon?

Tevin Coleman oder Jerick McKinnon scheint die vielleicht entscheiden Frage im Hinblick auf das Roster 2020 zu sein. Mit beiden kann man sich sicherlich nur schwer vorstellen, selbst wenn das Roster auf 55 Spieler mit dem neuen CBA steigen sollte. Trauen sich Shanahan und Lynch mit McKinnon eine große Free Agency Verpflichtung ohne einen einzelnen Snap zu cutten? Vieles wird von den Vertragsgesprächen und Implikationen mit der Salary Cap zu tun haben. Tipp? McKinnon nimmt einen deutlichen Pay Cut hin und bleibt aufgrund seiner Fähigkeiten im Passspiel beim Team – sofern sein Knie genesen ist. Damit wäre Coleman ein Cut Kandidat.

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